Die Astrologie des Abendlandes

Neben dem keltischen Baumhoroskop gibt es eine Reihe von weiteren Horoskopen, von denen die westliche oder abendländische Astrologie eine der bekanntesten Varianten ist. Diese Bezeichnung ist allerdings ein wenig irreführend, zumal diese Lehre nicht in Europa, sondern im Orient entstand. Dort hatten die Menschen seit Jahrtausenden die Gestirne beobachtet, um Wettervorhersagen, Klimabestimmungen und Ernteprognosen zu erstellen.

In Mesopotamien maß man der Konstellation von Himmelskörpern aber auch mehr und mehr Einfluss auf andere Ereignisse und schließlich auf das Schicksal der Menschen zu. Dieses Wissen gelangte vom Zweistromland ins antike Griechenland, wo es den Namen „Astrologie“ erhielt, was so viel wie „Sterndeutung“ bedeutet. Die Römer übernahmen die Lehre von den Griechen und hinterließen sie schließlich den Menschen im Europa des Mittelalters, die der Astrologie den letzten Schliff verpassten – weswegen man von abendländischer oder westlicher Astrologie spricht.

Im Wesentlichen geht diese Form der Astrologie davon aus, dass jeder Mensch eine energetische Wechselwirkung mit dem Kosmos eingeht, sobald er das Licht der Welt erblickt – und diese Verbindung bestimmt sein weiteres Schicksal bis zu seinem Tode. Aufgabe der Astrologie ist es, diese Wechselwirkung zu ergründen und Aussagen über die Wesenszüge und den Lebensweg einer Person zu treffen sowie eine entsprechende Hilfestellung zu geben.

Welchem Einfluss ein Mensch unterworfen ist, hängt von der Konstellation bestimmter Himmelskörper ab, die sich zur Geburtszeit vom Geburtsort aus betrachtet ergibt. Die Konstellation wird in einer Grafik festgehalten, die den Namen „Horoskop“ trägt – ein griechisches Wort, das so viel wie „Stundenschau“ bedeutet.

Ausschlaggebend ist die Frage, welche Position die Sonne bei der Geburt zu einem von zwölf Sternbildern einnimmt, die sie im Laufe eines Jahres durchwandert: Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Waage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann und Fische. Im Gegensatz zum keltischen Baumhoroskop wird das Sternzeichen somit nicht durch 21 Bäume, sondern durch 12 Tierkreiszeichen charakterisiert. Gemeinsam ist den beiden Horoskopen hingegen die Tatsache, dass das Sternzeichen durch das Geburtsdatum vorgegeben wird.

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